Mythen der Atomkraft

Viele glauben, Atomkraft wäre die Lösung für den weltweiten Energiebedarf. Das liegt oft an Falschinformationen und Halbwissen. Die Rosa Luxemburg Stiftung hat mit Unterstützung der Nuclear Free Future Foundation sich mit den zentralen Argumenten beschäftigt, mit denen derzeit für Atomkraft geworben wird, und kommt zu einem vernichtenden Ergebnis: Wenn neue AKWs gebaut werden, laufen die Projekte vollkommen aus dem Ruder. Sie kosten ein Vielfaches der ursprünglichen Planung und ihr Bau dauert erheblich länger als geplant. Die Mehrkosten bezahlen zumeist die Steuerzahler*innen, sprich die Allgemeinheit. Im Klartext: das Geld wird einfach verbrannt.

© Rosa Luxemburg Stiftung, https://linx.rosalux.de/

Die Rosa Luxemburg Stiftung hat zehn zentrale Argumente pro Atomkraft aufgegriffen - und im Detail und mit Daten und Fakten gezeigt, dass sie schlicht auf Unwissenheit beruhen:

1. Atomkraft hilft, die Klimakrise zu lösen
2. Atomstrom ist klimaneutral und darum sauber
3. Atomstrom ist billig!
4. Atomstrom trägt zur Energiesicherheit bei
5. Atomstrom macht unabhängig von Energieimporten
6. Atomkraft dient allein friedlichen Zwecken
7. Atomkraft hilft auch den Staaten, die Uran produzieren
8. Atomkraft bringt auch afrikanischen Staaten Energiesicherheit und Entwicklung
9. Mini-AKWS und Fusionsreaktoren sind die Zukunft
10. Deutschland ist das einzige Land, das aus Atomkraft aussteigt, der Rest der Welt setzt darauf

Keine diese Aussagen ist richtig, zumeist ist das Gegenteil der Fall. Weltweit erzeugen Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 2200 Gigawatt Strom. Um sie durch Atomkraftwerke zu ersetzen, müssten rund 1500 neue Atomreaktoren gebaut werden. Das ist völlig unrealistisch: Die neuen Reaktoren in Finnland, Frankreich und England lagen und liegen erheblich hinter ihrem Zeitplan und kosten weit über 10 Milliarden Euro pro Meiler. Stattdessen sollte man mit dem Geld Erneuerbare Energien stärken (Sonne, Wind, Geothermie, Netze, Speicher usw.).

Lesen Sie auf den Seiten der Rosa Luxemburg Stiftung mehr zu den Mythen der Atomkraft.

 

Zurück