Atomstrom mit Abstand am teuersten!
Die letzten deutschen AKW sind seit über einem Jahr abgeschaltet, die prognostizierte Energiekrise ist ausgeblieben. Dennoch werden immer wieder Stimmen laut, die den Bau neuer Atomkraftwerke auch in Deutschland in Erwägung ziehen. Wie unsinnig das ist, zeigt die neue Studie des Fraunhofer-Instituts. Eine Kilowattstunde Atomstrom aus einem hierzulande gebauten Atommeiler würde zwischen 13,6 und 49 Euro-Cent kosten. Dabei sind die Kosten für die Endlagerung abgebrannter Brennelemente noch nicht berücksichtigt. Die sind externalisiert und werden vom Steuerzahler getragen.
Mit Abstand am günstigsten sind große Photovoltaik-Freiflächenanlagen (größer 1 MWp) in Süddeutschland mit Kosten zwischen 4,1 und 5,0 Cent/kwh bzw. 5,7 bis 6,9 Cent/kWh in Norddeutschland. Werden die Anlagen mit einem Batteriespeicher kombiniert, steigen die Kosten für PV-Freiflächenanlagen mit Batteriespeicher lediglich auf 6,0 bis 10,8 Euro-Cent/kWh.
Die Ergebnisse der neuen Studie sind sehr eindeutig, auch mit Blick auf alle anderen Energieträger: PV-Freiflächenanlagen und Onshore-Windenergieanlagen sind mit Kosten zwischen 4,1 bis 9,2 Cent pro Kilowattstunde nicht nur unter den erneuerbaren Energien, sondern unter allen Kraftwerksarten die kostengünstigsten Technologien in Deutschland. Die Stromgestehungskosten für PV-Batteriesysteme variieren für Deutschland zwischen 6,0 und 22,5 Cent pro Kilowattstunde. Die große Bandbreite ergibt sich aus den hohen Kostenunterschieden für Batteriesysteme (400 bis 1000 Euro pro Kilowattstunde) in Kombination mit den Kostenunterschieden bei den PV-Anlagen und der unterschiedlich hohen Sonneneinstrahlung am Anlagenstandort.
„Unsere Berechnungen zeigen, dass die in Deutschland gerade anlaufenden Großprojekte mit einer Kombination aus PV-Freiflächenanlage, Windpark und stationären Batteriespeichern gute Investitionen sind“, sagt Dr. Christoph Kost, Abteilungsleiter für Energiesystemanalyse am Fraunhofer ISE und Hauptautor der Studie. „Durch die Kombination können hier beispielweise Netzkapazitäten besser ausgenutzt werden.“
Auf der Seite des Fraunhofer Instituts finden Sie die Studie zum Download